Waschmaschine kaputt – wir reparieren selbst

Viele Defekte an Haushaltsgeräten lassen sich auch ohne Fachkenntnisse beheben. Etwas Geschick und ein wenig technisches Verständnis sind dazu von Vorteil, das Einhalten der Sicherheitsregeln hingegen ein Muss.

Heute wollen wir die Kohlebürsten des Motors einer 20 Jahre alten Waschmaschine vom Typ Siemens Siwamat XLS 1430 wechseln.

  

Vor zwei Tagen blieb am Anfang der Schleuderphase die Trommel der Maschine stehen, beendete kurz darauf das Programm und hinterließ einen Batzen nasser Wäsche. Ein kurzer Test zeigte, dass der Motor die leere Trommel noch bewegen konnte, für die gefüllte Trommel reichte die Anlaufkraft jedoch nicht mehr aus. Da ich vor 5 Jahren das gleiche Fehlerbild vorfand und nach kurzer Diagnose schon einmal die Kohlebürsten des Motors gewechselt habe, bestellte ich sogleich Ersatz. Der Ersatzteilpreis ist mit ca. 5-8 EUR sehr günstig. Eine Waschmaschine ist ein vergleichsweise simples Haushaltsgerät - was spricht also dagegen den Wechsel selbst zu erledigen?

Vor allen Arbeiten an elektrischen Geräten ist natürlich der Netzstecker zu ziehen. Selbst der Laie sollte das wissen, trotzdem kommt es aber im Eifer des Gefechts nicht selten vor, dass genau DAS vergessen wird.

Also Netzstecker ziehen und das Gerät stromlos machen!

Die Rückwände von Waschmaschinen sind meist mit wenigen Schrauben befestigt. Sind diese gelöst, kann man die Rückwand recht leicht aushängen.

In den meisten Fällen ist auch schon auf den ersten Blick das „Corpus Delicti“ zu erkennen.
Da die Motoren in der Montage, wie auch im Servicefall, einfach einzubauen oder zu wechseln sein sollten und die Platzverhältnisse in Waschmaschinen noch recht großzügig sind, ist der Aus- und Einbau oft ein Kinderspiel. Als erstes muss der Steckverbinder vom Motor gelöst/abgenommen werden. Als zweites nimmt man den Riemen ab in dem man ihn beim Drehen vom Laufrad der Trommel herunterzieht. Danach sind in der Regel ca. zwei bis vier Schrauben zu lösen, dann kann man den Motor von den Lagerzapfen abziehen. Dies sollte etwas beherzt geschehen, das Gewicht des Motors dabei aber nicht unterschätzt werden. Wer einen alten dicken Stofffetzen unterhalb des Motors platziert, kann ihn dort nach dem Abziehen schnell und gedämpft ablegen.

    

Ist der Motor auf dem Tisch, sind rechts und links am Kommutator die Kohlebürsten eingesteckt. Nun entfernt man als erstes den elektrischen Steckkontakt in dem man ihn am Kontakt/Sperrblech abzieht.
Das Sperrblech ist meist an einer Seite auszuhaken und nach oben heraus zu ziehen. Am Blech sind ein Draht und eine Feder befestigt und am Ende des Drahtes der Kohlestift.
Beim Herausziehen schaut man sich die Form der alten Stifte an, an denen jeweils eine Abschrägung zu erkennen ist und steckt anschließend die neuen Kohlebürsten in die entsprechenden Einbaurichtungen ein. Zum Schluss sind die Sperrbleche wieder einzuhaken und die Steckkontakte/Kabelschuhe aufzustecken.

Der Einbau des Motors in die Maschine erfolgt analog dem Ausbau.

Alle Angaben beziehen sich nur auf das o.g. Modell. Generell übernehme ich natürlich keine Gewähr, für eine erfolgreiche Reparatur.
Trotzdem wünsche ich gutes Gelingen!

m.

Author: Matthias